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Start > Online-Kurs > 2. Grundlegende Anwendungen > 2.2. Broken Links & Broken Bookmarks finden

Wird auf eine URL verlinkt, die auf einem Webserver nicht existiert, wird bei korrekter Konfiguration eine Fehlermeldung in Form eines Statuscodes zurückgeschickt. Die verschiedenen Statuscodes hast Du bereits im ersten Modul dieses Online-Kurses kennengelernt. Beginnt eine Statusmeldung mit der 4xx, so konnte die angeforderte URL auf dem Webserver nicht gefunden werden. Der klassische Fehlerfall ist 404 – not found.

Wenn beispielsweise eine Website weiter wächst, sich Navigationsstrukturen verändern oder alte Inhalte gelöscht werden, kann es passieren, dass sich hinter URLs, die früher einmal korrekte Ergebnisse ausgegeben haben, nun kein Inhalt mehr steckt. Vielleicht wurde ein Produkt aus dem Online-Shop genommen, ein veralteter Blogeintrag gelöscht oder eine Seite in ein anderes Unterverzeichnis verschoben? Dann kann es passieren, dass nicht alle Verlinkungen an diese Änderungen angepasst wurden. Und dann passiert es: Es entsteht ein Broken Link. Ob ein nicht (mehr) funktionierender Link wirklich Nachteile in der SEO-Arbeit bringt, ist umstritten und wie so oft, gilt auch hier: Es kommt darauf an.

Unstrittig ist aber, dass die User Experience leidet, wenn Besucher auf einer Website durch fehlerhafte Links nicht dort hingelangen, wo sie es erwartet haben.

Weitere Informationen
search metrics – Was sind Broken Links?
MOZ – Does fixing old broken links still matter to SEO?

Was sind Broken Bookmarks?

Es handelt sich also nicht nur um den Verweis auf eine Seite, sondern um einen Verweis auf einen bestimmten Punkt innerhalb dieser Seite.

In einem HTML-Dokument kann an beliebiger Stelle innerhalb des Body-Tags ein solcher Ankerpunkt definiert werden. Beispielsweise durch Auszeichnung einer Überschrift mit einer ID. Das Verwenden von IDs ist in diesem Zusammenhang praktisch, denn laut HTML-Standard darf eine ID nur genau einmal in einem Dokument verwendet werden. Der Ankerpunkt kann also eindeutig identifiziert werden.

Stell Dir folgendes Beispiel vor: Auf der Startseite (index.html) einer Website werden am unteren Ende die Kontaktdaten aufgeführt. Wenn nun also ein Link nicht nur auf die Startseite, sondern direkt auf diese Kontaktdaten verweisen soll, so kann im ersten Schritt das Linkziel definiert werden:

<h2 id="kontakt">So erreichen Sie uns</h2>

Auf folgende Weise kann nun auf genau diesen Ankerpunkt verlinkt werden. Dabei wird die Ziel-URL um eine Raute (#) und nachfolgend den Namen der ID ergänzt:

<a href="https://www.die-domain.de/index.html#kontakt">Unsere Kontaktdaten</a>

Auch Broken Bookmarks sind vorrangig ein Usability- bzw. User-Experience-Thema, SEO-Auswirkungen sind ebenso wie bei der Behebung der Broken Links umstritten.

Weitere Informationen
Screaming Frog – How To Find Broken Bookmarks

Wenn Du den Crawl einer Website gestartet hast, kannst Du in der URL-Übersicht in Echtzeit mitverfolgen, ob der SEO Spider fehlerhaft verlinkte URLs findet. Dazu wählst Du den Tab Antwort-Codes aus und filterst die Ansicht dort auf Client-Fehler (4xx).

Beachte dabei auch den weiteren Filter, mit dem Du bestimmen kannst, ob Dir nur interne, nur externe oder beide Arten von URLs angezeigt werden sollen. Auf diese Art und Weise kannst Du also nicht nur fehlerhaft verlinkte URLs auf der eigenen Website erkennen, sondern auch Verlinkungsfehler zu externen Seiten und Dokumenten.

In der Liste erscheinen also die URLs, die es auf dem Webserver nicht gibt. Die spannende Frage für die Problemlösung ist nun aber, wo sich diese fehlerhaften Links überhaupt befinden. Wenn Du dazu einen der Einträge in der URL-Übersicht anklickst, kannst Du im URL-Details-Fenster unten den Tab Inlinks wählen. Hier werden Dir entsprechend alle Seiten gezeigt, auf denen sich die fehlerhafte Verlinkung findet.

Bei größeren Websites kann die Liste nicht existierender URLs und auch die Anzahl der falsch gesetzten Links groß sein. Du kannst Dir die vollständige Auflistung als CSV-, Gsheet- oder Excel-Datei herunterladen. Den Bulk Report (etwas unglücklich als Massenreport übersetzt) für alle internen und externen Clientfehler findest Du im Hauptmenü unter Massenexport > Antwort-Codes > intern und extern >Clientfehler (4xx)-Inlinks.

So findest Du Broken Bookmarks

Broken Bookmarks sind leider nicht ganz so einfach zu finden wie die Broken Links. Es kann passieren, dass es zwar eine URL gibt, aber nicht die gesetzte Sprungmarke. In diesen Fällen gibt der Webserver keinen 404-Statuscode zurück, weil die eigentliche Seite ja existiert.

In der kostenpflichtigen Version des Screaming Frog SEO Spiders findet sich zur Prüfung auf Broken Bookmarks ein eigenes Vorgehen. Es werden Verlinkungen beim Crawlen auf mögliche Sprungmarken geprüft. Existiert eine solche Sprungmarke, wird im HTML-Code der Ziel-URL nachgesehen, ob diese Sprungmarke dort als ID existiert. Es muss also sowohl die URL vorhanden sein, als auch das Ziel für die Sprungmarke.

Die Prüfung auf Broken Bookmarks muss zuerst eingeschaltet werden. Dazu wird vor dem Start eines Crawls im Hauptmenü unter Konfiguration > SEO Spider > Fortgeschritten die Checkbox Fragmentbezeichner crawlen aktiviert.

Anschließend kann bereits während eines laufenden Crawls wieder in Echtzeit mitverfolgt werden, ob der SEO Spider Broken Bookmarks findet. Dazu wählst Du in der URL-Übersicht den Tab URL und dort den Filter Fehlerhafte Lesezeichen.

Auch bei diesen Verlinkungsfehlern ist für die Fehlerbehebung wichtig zu wissen, an welcher Stelle ein falscher Link steht. Hier gleicht das Vorgehen dann wieder den Schritten bei den Broken Links. Ein Klick in der URL-Übersicht auf den entsprechenden Eintrag führt zu weiteren Details im URL-Details-Fenster. Dort kann im Tab Inlinks nachverfolgt werden, an welchen Stellen die nicht vorhandenen Sprungmarken-IDs verlinkt sind.

Wichtig: Für Deine Fehlersuche steht hier kein Massenexport (Bulk Export) zur Verfügung. Wenn benötigt, musst Du für jede URL in der URL-Übersicht den entsprechenden Inlinks-Tab im URL-Details-Fenster exportieren.

Letzte Aktualisierung: 11.05.2023

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